was mich bewegt

Sonntag, 28. Dezember 2008

eine weihnachtskarte...

meiner nichte d., 10 jahre, zu lesen am heiligen abend:

"Liebe/r ... ,
Ich wünsche Euch frohe Weihnachten.
Außerdem wünsche ich Euch viele Geschenke,
nette Mitmenschen, Spaß auf der Arbeit oder in der Schule,
einen schönen Weihnachtsbaum und noch einen wunderbaren Heiligen Abend.
Wie Ihr wißt ist heute vor ungefähr 2009 Jahren
in einer Futterkrippe das Jesuskind geboren worden.
Daran sollten wir alle denken, denn eigentlich
würden wir heute gar keine Geschenke bekommen.
Noch einen schönen Abend.
Eure D."

das hat gesessen...

Donnerstag, 4. Dezember 2008

kinder sind wie ein spiegel...

so der titel eines erziehungsratgebers, den ich als ganz junge mutter mal geschenkt bekam...
wie wahr dieser einfache satz doch ist, wurde mir gestern wieder klar, als ich eine schar von müttern und kindern in der straßenbahn erleben durfte...
die kids waren aufgekratzt, zappelig, laut und unberechenbar...
den müttern stand der schweiß auf der stirn, sie suchten nach entschuldigungen und warfen die laut unters volk: "kevin hat heute keinen mittagsschlaf gemacht..." zum Beispiel.

...

ich möchte mich gar nicht von meinen behauptungen ausnehmen, ich denke, mein philosophensohn hält mir oft "den Spiegel" vor...
bin ich zuverlässig, verlässlich für ihn? signalisiere ich ihm, dass die welt in ordnung ist, dass er sich keine sorgen machen muß? nein...auch wenn ich es möchte und das mir mögliche dafür tue...

unsere welt ist hektisch, permanent unter veränderung...was heute gilt, ist morgen schnee von gestern...was heute gesagt wird, kann morgen keine bedutung mehr haben...

also, ihr mütter und väter...was wollen wir unseren kindern vorleben?

Freitag, 28. November 2008

wenn ich

ihr auf dem flur begegne, es ist ein sehr langer flur, dann genügt ein lächeln von mir und sie lächelt zurück, zeigt mir ihre zähne...
ich treffe sie oft auf dem flur, denn das ist ihre tagesbeschäftigung...sie läuft den ganzen langen flur hoch und runter, immer und immer wieder, stundenlang, tagelang...
manchmal bleibt sie stehen, um blätter von den grünpflanzen abzureißen, oder windowcolorbildchen von den glastüren zu kratzen...
hier im pflegeheim...
und dann, wenn wir uns auf dem flur begegnen, kommt sie ganz dicht an mich heran, für mein eigenes gefühl zu dicht, aber ich bleibe stehen...
und manchmal umarmt sie mich auch, dann schmiegt sie sich an mich, wie ein kind...
das macht sie immer so, nicht nur mit mir...vielleicht momentan gerade, weil ich ja die neue bin, hier im heim...
...diese frau ist neunundfünfzig jahre alt und hat irgendwann einmal mathematik studiert...

Sonntag, 23. November 2008

es ist ja nicht so,

dass ich meine nachbarin nicht mag - im gegenteil, ich mag sie sogar sehr...wir sind in den zwei jahren, in denen ich hier in meiner kleinen süßen wohnung lebe, schon auch freunde geworden...

allerdings gibts da was, das stört mich immer mehr...

kaum sehen wir uns, bekomme ich alle infos über ihre momentane situation um die ohren gehauen - egal, ob es sich um finanzielle belange oder kinderkram handelt - ob ich das will oder nicht...da werd ich nicht gefragt...

so auch heute, zum sonntag...
die nachbarskinder hatten einen schneemann gebaut und brauchten eine möhre als dessen nase...sie klingelten bei mir, ich steckte meinen kopf zur türe raus und zack bumm, bekam ich von links, aus dem munde der nachbarin den gesamten sonntagsplan um die ohren...innerhalb von einer minute war es gesagt - kein guten morgen, keine frage, ob´s mir so alleine (m. und h. sind nicht da) denn gut gehe...nein, ich glaube, dass will sie auch gar nicht so recht wissen... und so weiter und so fort...
und so geht das schon seit wochen...oder monaten und mir ist das nur nicht so aufgefallen?

nun steh ich da...ich würd das meiner nachbarin schon gern mal sagen, hab aber die befürchtung, sie zu verletzen...und das will ich wirklich nicht...aber irgendwann steck ich dann eben meinen kopf nicht mehr zur tür raus...was mach ich nur???

Sonntag, 9. November 2008

krise???

fühle mich grad irgendwie in der sackgasse...ich bin unzufrieden, traurig, mufflig...und geh meiner umwelt, sprich meiner familie, damit wahrscheinlich tierisch auf den geist...kann ich gut verstehen...

angefangen hat es wohl damit, dass ich nach gutem abschluss meines studiums weder die erwartete und fest eingeplante stundenerhöhung und somit auch nicht die finanzielle anhebung in meinem bekommen habe...die aussage meiner chefin, dass ein anderes projekt die gewünschten zehn stunden eher bekäme als ich, weil es ja auch so bei mir liefe, hat mich runter gerissen...meine motivation, mir weiterhin für meine zwei projekte den rücken krumm zu schuften, geht gen null...

und nun sitze ich da...ein häufchen elend...und dabei hab ich doch im fast vergangenen jahr soooooooooo viel geschafft...vielleicht habe ich nur zu viele federn dabei gelassen...und die fehlen mir jetzt zu einem dicken fell...was mach ich jetzt nur?

p.s. schaue mich nach einer neuen stelle um...

Sonntag, 2. November 2008

...

Von den Kindern

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht
des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.

Ihr dürft ihnen eure Liebe geben,
aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben,
aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen,
das ihr nicht besuchen könnt,
nicht einmal in euren Träumen.

Ihr dürft euch bemühen, wie sie zu sein,
aber versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen.
Denn das Leben läuft nicht rückwärts
noch verweilt es im Gestern.

Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder
als lebende Pfeile ausgeschickt werden.
Der Schütze sieht das Ziel auf dem Pfad der Unendlichkeit,
und er spannt euch mit seiner Macht,
damit seine Pfeile schnell und weit fliegen.
Laßt eure Bogen von der Hand des Schützen auf Freude gerichtet sein;
Denn so wie er den Pfeil liebt, der fliegt, so liebt er auch den Bogen, der fest ist.

Khalil Gibran


...das sind worte, die mich im moment beschäftigen: "eure kinder sind nicht eure kinder..." auch wenn ich meinen philosophen in mir herumgetragen habe, ihn geboren und umsorgt habe, so muss ich ihn doch gehen lassen...wie schwer mir das fällt...kommt es doch bei uns hinzu, dass er im wechsel bei mir und bei seinem papa lebt...ich kämpfe, ich leide und ich will das schaffen...damit es ihm gut geht...und ich will auch für mich, dass es mir damit gut geht...ein langer weg, wie mir immer wieder scheint...

Freitag, 31. Oktober 2008

menschen "wegschaffen"...

diesen wortlaut "...schaffen sie mir die hier weg..." hörte ich in einem blumenladen...
draußen vor der tür saß ein stadtbekanntes pärchen, welches eben nicht zu den leuten gehört, die sich frische blumen kaufen, sondern erbetteln und klauen...
"sie haben mir die schon mal weggeschafft..."...

es hat mich erschüttert, wie die, wahrscheinlich zu recht empörte, Blumenhändlerin über diese menschen sprach...sie sagte nicht, dass sie einen diebstahl anzeigen möchte, sondern bat um´s wegschaffen dieser menschen...
sind wir jetzt soweit, dass wir uns unliebsame, unpassende menschen einfach "vom hals schaffen"? wo bleibt da die menschenwürde und nächstenliebe?

Dienstag, 28. Oktober 2008

wohin mit meiner wut?

da sitzt sie...emotionslos...hinter ihrem thresen im wartezimmer meiner zahnärztin, der ich vertraue...sie wühlt in ihrer patientendatei auf ihrem personalcomputer nach meinem namen und bemerkt trocken, dass sie meine chipkarte, die ich ihr entgegenstrecke, ja gar nicht brauche, aber die zehn euro (wasauchimmerfüreine)-gebühr mal wieder fällig wäre...
ein blick in mein portemonaie verät mir, dass da grad ebbe is, hatte ich mir doch den leidigen geld-vom-konto-abheb-gang noch ein bisschen aufheben wollen...
als ich ihr gestehe kein bargeld zu haben, sieht sie mich immer noch ohne emotionen an und fragt mich (da sie ja befürchten muss, dass ich sie um dieses geld prellen will), wo sich denn meine bank befände und meint "...denn ohne, dass dürfen wir ni... (bitte im sächsischen dialekt vorstellen), geh´n sie noch ma...?"
und jetzt kommts! --- die grünäugige is losgetrottet...wütend...ebensolche wuttränen kurz vorm rauskullern...ihr wißt schon, so kurz unter der augenhöhle...
meine herren, was bildet sich diese tante eigentlich ein?
...so eine bescheuerte kuh...weiß die eigentlich, wie ich mich grad fühle?...
diese und noch andere, nicht blogfähige gedanken schießen mir durch den kopf...
und was dann? --- artig wie ich bin, marschiere ich im regen wieder zurück...
...dann knalle ich ihr den rosa lappen auf ihren emotionslosen thresen, tackere ihr ganz hundsgemeine worte an den kopf und setze mich mit voller befriedigung auf meinen wartestuhl...
***denkste...nüscht mach ich...schlucke meine wut hinunter und weiß jetzt nicht wohin damit...trauen müsste ich mich mal...

Dienstag, 14. Oktober 2008

ein buch, was mich nicht

mehr losgelassen hat...

Buchcover-sexuelle-tragoedie-9582857-hoch-templateId-renderScaled-property-Bild-width-147

als sozialpädagogin und überzeugte jugendarbeiterin habe ich diese geschichten mit (großem) erschrecken gelesen...die autoren betonen zwar, dass sie hier nicht schwarzmalen wollen und die aufgezeigten fälle von sexueller verwahrlosung nicht die mehrheit der kinder und jugendlichen widerspiegeln, aber das würde ich so nicht unterschreiben...ich seh es doch, in der straßenbahn, überall wo kinder und jugendliche sind...sie suchen...nähe, wärme, liebe...und wenn es denn so einfach nicht geht, weil dazu auch gehört, beziehungen zu menschen aufzubauen und zu pflegen, dann eben in kurzen, flüchtigen umarmungen, im abenteuer, im ungeschützten und technisierten sex...und es ist normal für sie...sie erleben es nicht anders, bei ihren müttern, die gerade einmal fünfzehn jahre älter sind als sie...das ist die generation, die uns beschäftigen wird, die uns hoffentlich auch munter werden lässt, dass wir hinschauen, was da mit den kindern passiert...

Montag, 29. September 2008

und heute

bringt mich dieser spruch durch den tag:

"Wir müssen bereit sein, uns von dem Leben zu lösen, das wir geplant haben,
damit wird das Leben finden, das auf uns wartet."

(Joseph Campbell, Mythenforscher)

ich hab ganz schöne angst, ich weiß einfach nicht, was mich erwartet...ich wäre froh, wenn schon morgen wäre, denn dann hätte ich´s hinter mir...

GreenEyesMind

ich nehme mir die freiheit, das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke, und nicht das, was von mir erwartet wird. (virginia satir)

Aktuelle Beiträge

Schon seit ein paar Tagen...
spukt eine Kindheitserinnerung durch meine Gedanken...Ich...
GreenEyesMind - 24. Jun, 15:32

RSS Box

ich lese gerade:

ich höre:

Gesehene Filme


alltaegliches
anschaffungen
große ereignisse
politisches
Tagesworte
was mich bewegt
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren